Sachverhalt:
Begründung:
Soziale
Netzwerke wie Facebook, YouTube, Instagram und ähnliche gehören neben den
langjährig genutzten Kommunikationskanälen Telefon, E-Mail und Fax für immer
mehr Menschen ganz selbstverständlich zu ihrem Alltag.
Die Mediennutzung
und das Kommunikationsverhalten haben sich in den vergangenen anderthalb
Jahrzehnten nachhaltig verändert. Kommunikation verläuft nicht mehr
ausschließlich eindimensional von wenigen Sendern zu vielen Empfängern
(one-to-many-Kommunikation), sondern ist vielmehr ein mehrdimensionaler
Kommunikationsweg, bei dem die Nutzer einerseits selbst bestimmen, von wem sie
Informationen erhalten möchten und diese andererseits auch gleichzeitig in
verschiedenen Kanälen diskutieren und teilen können. Jeder ist heute Sender und
Empfänger zugleich (many-to-many-Kommunikation). Dadurch verschwimmen auch die
Grenzen zwischen Medienproduzenten und Medienempfängern. Prinzipiell kann heute
jeder etwas im Internet veröffentlichen. Die sozialen Netzwerke sorgen dabei für
eine blitzschnelle Verbreitung.
In
Deutschland sind bereits Millionen Menschen in sozialen Netzwerken aktiv und
präsentieren sich dort mit persönlichen Profilen. Ebenso vernetzen sie sich mit
anderen Mitgliedern, um zu kommunizieren. Insbesondere junge Menschen holen
sich ihre Informationen oft nicht mehr aus der Tageszeitung, sondern aus dem
Internet und dort vor allem über die sozialen Netzwerke.
Ebenso
sind unzählige Unternehmen, Organisationen und Institutionen in sozialen
Netzwerken mit Profilen vertreten. Die Stadt Staßfurt betreibt seit Jahren eine
Facebook-Seite und ist seit letztem Jahr auch auf Instagram aktiv.
Wenn
viele Bürger für städtische Themen interessiert werden sollen, dürfen soziale
Netzwerke von der öffentlichen Verwaltung nicht mehr außer Acht gelassen
werden. Bieten sie der Stadt Staßfurt doch die Möglichkeit, die Menschen zu
informieren und mit ihnen Kontakt aufzunehmen und in einen Dialog zu treten.
Dies
ist insbesondere auch dann wichtig, wenn Meldungen in den sozialen Netzwerken
verfälscht oder aus dem Zusammenhang gerissen werden. Mit eigenen Präsenzen in
den sozialen Netzwerken kann die Stadt Staßfurt auf solche Entwicklungen
reagieren und diese richtigstellen.
Vorrangige
Ziele der Präsenzen der Stadt Staßfurt in den sozialen Netzwerken sollten sein:
Schnelle Information (insbesondere im Krisenfall), Transparenz, Korrektur von
Falschmeldungen, Kommunikation, Interaktion und Personalgewinnung.
Zielgruppe
aller Präsenzen der Stadt Staßfurt in den sozialen Netzwerken sind die Bürgerinnen
und Bürger der Stadt Staßfurt sowie alle Menschen, die am städtischen Leben in
Staßfurt teilhaben möchten oder sich für dieses interessieren.
Die
Stadt Staßfurt sollte über aktuelle Meldungen aus der gesamten Stadtverwaltung,
den öffentlichen Einrichtungen und dem Eigenbetrieb informieren. Dazu zählen
beispielsweise die Vorstellung neuer Projekte, Sitzungen und Entscheidungen des
Stadtrates und seiner Ausschüsse sowie der Ortschaftsräte, städtische Kultur-
und Sportveranstaltungen, Bürgerbeteiligungsprojekte oder Servicemeldungen.
Dieser
Mix aus unterschiedlichen Themen spiegelt ein repräsentatives Bild der Arbeit
und Dienstleistungen der Stadt Staßfurt wider.
Das
derzeitige Bild der Stadt Staßfurt auf Facebook ist jedoch ein anderes. In der
Sitzung des Ausschusses für Bau, Sanierung, Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und
Vergaben am 28.09.2020 informierte die Wirtschaftsförderung über deren
Aufgaben. Hier wurde u.a. über die Öffentlichkeitsarbeit online und offline
berichtet. Besonders erwähnt wurde die Einstellung einer neuen Beschäftigten,
welche u.a. für das Social Media Management zuständig sei.
Aktuell
hat die Seite ca. 2.700 Abonnenten. Somit könnten Informationen weit gestreut
werden. Doch besonders in den letzten Monaten ist es trotz vieler wichtiger
Themen für die Bürger/innen auf der Facebook-Seite sehr ruhig geworden. Bereits
in der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales am 24.11.2020
wurde die nur noch sporadische Nutzung der Facebook-Seite der Stadt Staßfurt
angefragt. Die entsprechende Antwort des Oberbürgermeisters darauf zeigt, dass
die Stadt Staßfurt aktuell nicht den Wert der Sozialen Netzwerke erkannt hat.
So
wurde u.a. erklärt, dass die Frequenz dem Tages- und Monatsgeschehen angepasst
wird und hier Qualität vor Quantität gilt. Es wurden vom 01.10.2020 bis zum
14.02.2021 insgesamt 11 Beiträge online gestellt. In dieser Zeit fanden u.a. 11
Ausschusssitzungen, 2 Sitzungen des Stadtrates sowie mehrere
Ortschaftsratssitzungen statt. Weiterhin wurden 11 Salzlandboten veröffentlicht.
Zu dem wurde über viele wichtige Themen nicht berichtet. Als Beispiele sind
u.a. folgende Themen zu nennen:
·
Corona-Situation in der Stadt Staßfurt
·
Eingeschränkter Besucherverkehr der Verwaltung
·
Schließung von Kindertagesstätten aufgrund von Quarantäne-Anordnungen
(Kita Sandmännchen und Kita Spatzennest)
·
Schließung der Verwaltung vom 27.12.2020 – 29.12.2020
·
Landratswahl in der Stadt Staßfurt incl. Hinweise auf
Briefwahllokal
·
Hinweise zum Winterdienst
·
Ausfall ÖPNV und Abfallentsorgung aufgrund des starken Schneefalls
Andere
Kommunen wie z.B. Halberstadt, Wernigerode, Barleben, Harzgerode sind als
Kommunen zu nennen, welche umfangreich über diese Themen berichten.
Anlagenverzeichnis:
-
Sachantrag
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Staßfurt beauftragt den Oberbürgermeister
verstärkt die bereits vorhandenen Präsenzen in den Sozialen Netzwerken, zur
Information der Einwohner/innen der Stadt Staßfurt, zu nutzen.
Es ist mindestens
zu informieren über:
-
eingeschränkten Besucherverkehr der Verwaltung
-
Schließzeiten der Verwaltung
-
Einschränkungen im Betrieb von Jugendclubs,
Kindertagesstätten und Schulen
-
Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse
sowie der Ortschaftsräte
-
Bürgerbeteiligungsprojekte
-
Hinweise bei extremen Wetterlagen oder
Schadensereignissen
-
Stellenausschreibungen
-
Verfügbarkeit von neuen Ausgaben des Amtsblattes
(„Salzlandbote“)
-
Veranstaltungen der Stadt Staßfurt (z.B.
Salzlandfest, Heimatfeste, ...)
-
Inkrafttreten bzw. Hinweise auf Änderungen des
Ortsrechts